Bronneberg Nachrichten

Dieselskandal sorgt bald für höhere Auslastung bei Autopressen

\\ 18.01.2018 - 12:54 Uhr in ""
Autopressen

Noch gibt es in der Bundesrepublik Deutschland keine konkrete Deadline für ein komplettes Verkaufsverbot für Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Aber der Dieselskandal hat dafür gesorgt, dass sich die Diskussionen über die endgültige Abschaffung von Straßenfahrzeugen mit Dieselmotoren und Benzinmotoren drastisch verschärft haben. Die Auslastung der Autopressen dürfte auch deshalb bald steigen, weil es zumindest bereits lokale Dieselfahrverbote in einigen deutschen Städten gibt.

Wo werden die Kapazitäten der Autopressen demnächst nicht mehr reichen?

Unter die Top 5 der Länder mit den frühesten grundsätzlichen Verboten des Verkaufs von Neufahrzeugen schafft es die Bundesrepublik Deutschland nicht mehr. Derzeit wandern vor allem in Norwegen besonders viele Diesel und Benziner in die Autopressen. Hier waren bereits im Jahr 2016 vier von zehn neu zugelassenen Fahrzeugen mit alternativen und umweltfreundlichen Antrieben ausgestattet. Ab 2025 dürfen in Norwegen keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. In Indien und den Niederlanden gibt es ebenfalls schon einen festen Zeitpunkt, ab dem keine Dieselautos und Benziner mehr als Neuwagen in den Verkauf kommen dürfen. Großbritannien und Frankreich wollen den Verkauf der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2040 verbieten. In den USA fährt Präsident Donald Trump viele der Gesetze zurück, die zu Zeiten von Barack Obama zum Schutz der Umwelt und des Klimas erlassen wurden. Glücklicherweise sind einige US-Bundesländer in dieser Hinsicht schlauer als der Präsident. So ist beispielsweise absehbar, dass in Kalifornien ab 2030 ein Verkaufsverbot für Autos mit Diesel- und Benzinmotoren in Kraft treten wird.

Wo sind in Deutschland Dieselfahrzeuge bereits jetzt unerwünscht?

Die regional geltenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge könnten schon in den nächsten Monaten für reichlich „Futter“ für die Autopressen sorgen. Ein Beispiel dafür ist Stuttgart, wo einige Anwohner die Durchsetzung eines punktuellen Dieselfahrverbots per Gericht eingeklagt haben. Der Umweltverband BUND drängt schon seit einiger Zeit darauf, dass davon eine Vorbildwirkung ausgeht und ein Dieselfahrverbot für alle deutschen Städte verhängt wird. Sollte das kommen, werden mit Sicherheit zahlreiche Dieselfahrzeuge in die Autopressen wandern, weil ihre Besitzer darauf angewiesen sind, mit ihrem Fahrzeug auch die Umweltzonen der Innenstädte befahren zu können. Dadurch dürfte so mancher für einen späteren Zeitpunkt geplante Umstieg auf ein Fahrzeug mit Biogasanlage oder einem Elektroantrieb vorgezogen werden. Andere deutsche Städte fördern das auf intelligente Weise, indem sie den Besitzern von umweltfreundlichen Fahrzeugen beispielsweise in großen Testregionen die Nutzung von Busfahrspuren erlauben.

Fazit: Autoverwerter und Betreiber von Schrottplätzen sind gut beraten, wenn sie sich frühzeitig mit einer Erhöhung der Kapazitäten ihrer Autopressen auf diese Entwicklung einstellen. Wer hier das Tempo verpasst, könnte erhebliche Probleme beim Platzbedarf bekommen. Dabei sollte auch die Entwicklung der von den EU-Abgasnormen abhängigen Umweltzonen in den deutschen Metropolen genau im Auge behalten werden.

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