Bronneberg Nachrichten

Kunststoffrecycling wird immer wichtiger

\\ 28.05.2018 - 13:06 Uhr in ""
Kunststoffrecycling

Ein aktueller Forschungsbericht des Alfred-Wegener-Instituts Bremen macht deutlich, wie nachlässig der Mensch mit seinem Heimatplaneten Erde umgeht. Die Verschmutzung mit Kunststoffpartikeln in der Arktis ist erschreckend vorangeschritten. Das zeigt Mängel beim Kunststoffrecycling auf.

Die vom Schelfeis der Arktis entnommen Proben stammen aus den Jahren 2014 und 2015. Schon bis dahin hat sich die Verunreinigung der Eisflächen mit Kunststoffpartikeln stellenweise verdreifacht. Das bestätigen die an der Studie beteiligten Wissenschaftler im Bericht, der im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht wurde. Das Kunststoffrecycling ist auch aus anderen Gründen unverzichtbar

Nicht nur die Arktis ist mit Kunststoff belastet. Auf den Weltmeeren gibt es fünf große Müllstrudel, die nahezu durchweg aus Plastik bestehen. Aktuell gibt es Hinweise darauf, dass sich ein sechster Müllstrudel in der Barentsee bildet. Die Mengen Kunststoff, die in den Müllstrudeln treiben, sind enorm. Allein der Great Pacific Garbage Patch soll nach Schätzungen der NOAA aus mehr als 100 Millionen Tonnen Kunststoff bestehen. Ein Teil der Plastikabfälle sinkt auf den Meeresboden. Andere Teile werden von den Meeresbewohnern aufgenommen oder von Wind und Wellen an die Küsten rund um die Ozeane gespült. Das birgt erhebliche Gefahren, denn die Plastikpartikel sind so winzig, dass sie über die Meeresbewohner sogar auf dem Teller und in der Folge im Stoffwechsel des Menschen gelangen können.

Wie helfen Recyclingmaschinen beim Schutz der Meere?

Der Schutz der Ozeane beginnt bereits bei der Trennung der verschiedenen Materialarten, denn nur so können sie einer Weiterverwertung zugeführt werden. Im Bauwesen hilft dabei eine gründliche Entkernung der Gebäude vor dem Abriss, wobei es egal ist, ob dieser mit Abbruchscheren oder per Sprengung durchgeführt werden soll. In der Bauwirtschaft und bei Autoverwertern sind Kabelschälmaschinen die beste Wahl. Die von Kabelshreddern gelieferten Granulate sollen vor Ort sortiert werden. Plastikabfälle (ganz besonders die Granulate) gehören für den Transport in einen geschlossenen Behälter, damit der Wind unterwegs keine Partikel wegpusten kann. Anderenfalls werden sie vom Regen in die Flüsse gespült und gelangen so in die Ozeane.

Granulierern kommt künftig nicht nur in der gewerblichen Nutzung eine große Bedeutung zu. Die Weiterentwicklung der 3D-Drucker könnte eine „kleine Revolution“ bei der Kunststoffverwertung auslösen. Wird Plastik vor Ort beim Verbraucher geschreddert und das Granulat zur Beschickung der 3D-Drucker verwendet, entfallen Transporte und die Lagerung auf den Müllplätzen. Dadurch gelangen weniger Kunststoffpartikel durch den Wind und über die Flüsse in die Ozeane.

Plastikmüll sollte möglichst gar nicht erst entstehen

Der größte Teil der Kunststoffpartikel in den Müllstrudeln der Ozeane stammt nicht von Baustellen oder den Höfen der Autoverwerter. Die schlimmsten Feinde der Meere sind die Plastiktüten, die bei Einkäufen anfallen. Deshalb gibt es in vielen Ländern bereits Verbote. Was wiederverwendungsfähig ist, muss unbedingt auch der Wiederverwertung zugeführt werden. Ein Beispiel sind Tonerkartuschen und Tintenpatronen. Sie sollten nicht im Kunststoffgranulierer landen, sondern geprüft und neu befüllt werden. Die Hersteller und Händler sind gefordert, dem Übermaß an Blister-Verpackungen ein Ende zu bereiten. Warum müssen beispielsweise Gurken in eine Folie eingeschweißt werden, wenn sie doch mit der Schale einen natürlichen Schutz haben?

Lassen Sie sich jetzt individuell von uns beraten.