Bronneberg Nachrichten

Wie wirkt sich die Coronavirus-Krise auf die Recyclingwirtschaft aus?

\\ 25.03.2020 - 16:45 Uhr in ""

Wer denkt, dass die Recyclingwirtschaft von den Auswirkungen der Coronavirus-Krise verschont bleibt, liegt leider falsch. Inzwischen hat die Krise in unterschiedlichen Varianten nahezu alle Wirtschaftszweige erreicht. Lebensmittelproduzenten, Händler von Waren des täglichen Bedarfs sowie die Hersteller von medizinischen Artikeln sehen sich einem rasanten Nachfrageschub gegenüber. Andere Branchen berichten von massiven Auftragseinbrüchen oder können durch die Kontaktverbote nicht mehr arbeiten. Die Folgen der Coronavirus-Krise zeigen sich in der Recyclingbranche mittelbar und das nicht nur durch den Ausfall von Mitarbeitern durch Erkrankungen und wegen eines Infektionsverdachts verhängte Quarantänen.

Viele Unsicherheiten machen der Recyclingwirtschaft aktuell zu schaffen

Ein Hauptpunkt ist dabei die Frage, wie lange das Coronavirus auf verschiedenen Materialien überleben kann. Nach den Publikationen mehrere Universitäten ist das bei Metall bis zu drei Tage möglich. Das heißt, auch beim Berühren von Schrott mit bloßen Händen wäre theoretisch eine Infektion denkbar. Wer sich darauf verlässt, dass kalte Nachttemperaturen das Virus vernichten, ist auf dem Holzweg. Nach den derzeitigen Erkenntnissen hält COVID-19 Temperaturen in einem Bereich von plus 60 Grad Celsius bis zu minus 20 Grad Celsius aus. Doch es gibt eine gute Nachricht. Durch die Verladung und Sortierung mit Schrottgreifern und Schrottmagneten lässt sich das Übertragungsrisiko ausschalten. Bei der Beschickung von Kabelschälmaschinen ist das Tragen von Handschuhen allein schon mit Blick auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz unverzichtbar. Allerdings sollten sich die Bediener nicht mit den Handschuhen ins Gesicht fassen, nachdem sie den Schrott berührt haben.

Auch beim Recycling von Kunststoffen ist erhöhte Vorsicht geboten

Auf Kunststoffen kann das Coronavirus nach dem derzeitigen Wissensstand ebenfalls bis zu drei Tage überleben. Das ist sehr problematisch, denn ein Großteil der Kunststoffabfälle wird in der Recyclingindustrie noch von Hand sortiert. Deshalb ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um über automatische Sortiersysteme für Kunststoffe nachzudenken. Dabei stehen inzwischen mehrere Technologien zur Auswahl. Sie beginnen beim Einsatz von Luftströmen und reichen über die kameragesteuerte Sortierung bis hin zu Infrarot-Sensoren. Damit ist eine Materialtrennung möglich, ohne die Mitarbeiter einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen.

Aufkommen von Gewerbeabfällen sinkt durch Corona-Krise deutlich

Durch die massenhafte Schließung von Betrieben gehen die Mengen der Gewerbeabfälle deutlich zurück. Das gilt für Metallabfälle genauso wie für Kunststoffabfälle. Das heißt, den Schrottplätzen und Wertstoffhöfen fehlt ein Teil ihres Handelsguts. Zudem sinkt die Menge der zum Recycling gelangenden Kunststoffabfälle aus Sicherheitsgründen. Um mögliche Ansteckungen zu vermeiden, gehen potentiell kontaminierte Abfälle auf direktem Weg in die Müllverbrennungsanlagen. Recycler haben dadurch weniger zu tun und müssen in der Folge wahrscheinlich auch Angestellte in Kurzarbeit schicken. Ob und in welchem Ausmaß die Coronavirus-Krise Auswirkungen auf die Recyclingquote in Deutschland, Europa und der ganzen Welt hat, kann derzeit niemand genau abschätzen.

Finanzielle Unsicherheiten wirken sich auf das Schrottaufkommen aus

Die Konsequenzen der finanziellen Unsicherheiten bekommen vor allem Schrotthändler zu spüren, die sich mit der Autoverwertung beschäftigen. Viele Menschen befürchten, dass sie längere Zeit in Kurzarbeit mit verringertem Einkommen bleiben müssen. Hinzu kommt die Angst, vom Chef die Kündigung zu bekommen und in Arbeitslosengeld oder gar Hartz IV zu fallen. Wirtschaftsexperten warnen davor, dass die staatlichen Hilfen in vielen Unternehmen zu spät ankommen. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten führen dazu, dass Privathaushalte viele geplante Autokäufe auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschieben. Firmen legen beispielsweise Investitionen in den Kauf neuer Maschinen und Anlagen auf Eis. Dabei spielen nicht nur die Einnahmenverluste sowie Umsatz- und Gewinneinbrüche eine wichtige Rolle. Auch die Hilfskredite werden die Unternehmen nachhaltig belasten und die Kreditwürdigkeit einschränken. Die Konsequenz besteht in einer längerfristigen Reduzierung des Schrottaufkommens.

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