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Müllverbrennungsanlagen benötigen dringend Materialsortiersysteme

\\ 31.10.2019 - 16:56 Uhr in ""
Autopressen

Müllverbrennungsanlagen benötigen dringend Materialsortiersysteme
Moderne Materialsortiersysteme sind im 21. Jahrhundert ein Muss für alle Betreiber von Müllverbrennungsanlagen. Zum Standard gehören sie leider nicht. Das heißt, bei der Rückgewinnung von Materialien aus dem Restmüll gibt es noch erhebliche Reserven. Sie müssen im Interesse des Klimaschutzes und des Umweltschutzes dringend ausgeschöpft werden. Viele Betreiber von Müllverbrennungsanlagen kommen um Investitionen in die Nachrüstung mit Sortiersystemen nicht herum.
Nach den Zahlen des Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 2018 erfolgte eine Vorsortierung der in den sogenannten Siedlungsanfällen enthaltenen Materialien lediglich bei 45 Prozent des gesamten Müllaufkommens. Die anderen 55 Prozent wanderten ohne Vorbehandlung in die Brennkammern. Auch der Blick auf den Gesamtwert der Rohstoffrückgewinnung ist erschreckend. Eine stoffliche Verwertung erfolgte nur bei rund sieben Prozent der wiederverwertbaren Rohstoffe im Restmüll.

Wie setzt sich der Siedlungsabfall aktuell zusammen?

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts legen offenbar noch immer nicht alle Bürger Wert darauf, die einzelnen Abfallarten konsequent voneinander zu treffen. Der Papieranteil ist mit rund acht Prozent im Restmüll besonders hoch. Rund sechs Prozent machen Kunststoffe und Leichtverpackungen aus. Auf Glas und mit anderen Materialien verbundene Metalle entfallen je 2,5 Prozent des gesamten Aufkommens der Haushaltsabfälle. Noch schlimmer wirkt sich die Tatsache aus, dass bundesweit nicht flächendeckend überall Biotonnen vorgehalten werden. Der Anteil der Abfälle, die eigentlich in die Biotonne gehören, liegt bei 4,2 Prozent. Hinzu 5,8 Prozent Gartenabfälle, die ebenfalls biologisch abbaubar sind oder in Biomassekraftwerken verwertet werden könnten. Rund 2,1 Prozent der Siedlungsabfälle machen außerdem Elektroaltgeräte aus. Das Resultat ist, dass erhebliche Mengen wiederverwertbare Materialien in den Öfen der Müllverbrennungsanlagen verschwinden.

Welche Materialsortiersysteme könnten die Rohstoffverbrennung reduzieren?

Für die Vorbehandlung der Siedlungsabfälle in den Müllverbrennungsanlagen stehen inzwischen verschiedene Technologien bereit. Die in der Vergangenheit praktizierte Sortierung von Hand am Förderband ist zumindest für einige Materialarten nicht mehr notwendig. Automatische Systeme gibt es beispielsweise für die Separierung der im Hausmüll enthaltenen Metalle. Dabei wird das physikalische Prinzip des Magnetismus ausgenutzt. Zum Einsatz kommen ähnliche Magneten, wie sie auf Schrottplätzen als Sortiersysteme dienen. Die Investitionen in solche Materialsortiersysteme sind für die Betreiber der Müllverbrennungsanlagen und die Umwelt lohnenswert. Sie reduzieren die dort entstehende Menge des Ausstoßes von Treibhausgasen. Zugleich verschaffen sie den Besitzern der Müllverbrennungsanlagen zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf der heraussortierten Metalle an Schrotthändler.

Das beste Materialsortiersystem sind die Verbraucher selbst

Solche automatischen Sortiersysteme gibt es leider noch nicht für alle im Siedlungsmüll enthaltenen Materialarten. Leichte Materialien könnten Gebläse separieren. Doch das Problem dabei ist, dass dabei ein Gemisch entsteht, in dem beispielsweise Folien und Papier enthalten sind. Das heißt, die Betreiber der Müllverbrennungsanlagen sind aktuell nicht in der Lage, alle recycelbaren Materialien zu gewinnen. Der personelle und finanzielle Aufwand für eine manuelle Sortierung wäre viel zu hoch. Deshalb sind an dieser Stelle die Verbraucher gefragt. Sie können mit einer konsequenten Materialtrennung und sortenreinen Entsorgung dazu beitragen, dass weniger Restmüll in den Verbrennungsanlagen landet und das Klima mit Treibhausgasen belastet.

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