Recyclingmaschinen für Kunststoffe sind noch eine echte Marktlücke
\\ 16.09.2019 - 15:32 Uhr in ""Inhaltsverzeichnis
Die Bundesrepublik Deutschland stellt sich selbst gern als „Recyclingweltmeister“ dar. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Realität ganz anders aussieht. Vor allem beim Recycling von Kunststoffabfällen klaffen große Lücken. Glücklicherweise ist die Lage bei der Altmetallverwertung besser. Ein Grund dafür könnte sein, dass es für die Schrottverarbeitung eine Vielzahl geeigneter Recyclingmaschinen gibt. Für die Nutzung der Kunststoffabfälle ist die Auswahl bei der Maschinerie derzeit noch recht begrenzt.
Die Entwickler von Recyclingmaschinen für Kunststoffe stehen vor einer besonderen Herausforderung. Das ist die Trennung und Sortierung verschiedener Kunststoffarten. Sie ist automatisch derzeit technisch noch nicht möglich. Einige regionale Entsorger machen vor, dass für die Trennung theoretisch keine speziellen Recyclingsysteme notwendig wären. Sie lassen die Verbraucher bei der Abgabe auf den Wertstoffhöfen die verschiedenen Kunststoffarten in mehrere Kategorien sortieren. Allerdings ist das vielen Verbrauchern zu umständlich. Deshalb werfen sie Kunststoffe stattdessen in den Restmüll. Das ist sehr fatal, weil infolgedessen massenhaft Kunststoff in den Müllverbrennungsanlagen endet.
Metallabfälle werden in Deutschland sehr intensiv verwertet
Das Problem der Sortierung besteht bei Metallabfällen nicht. Auf den Schrottplätzen sind moderne Schrottmagnete im Einsatz. Sie nutzen die Tatsache aus, dass die einzelnen Metallarten unterschiedlich auf den Kontakt mit Magnetfeldern reagieren. Deshalb sieht die Bilanz des Jahres 2018 in den rund 7.000 in Deutschland beheimateten Schrottankaufsstellen auch sehr gut aus. Von den Schrottplätzen aus wurden 2018 in der Bundesrepublik rund 26,7 Millionen Tonnen Schrott weiterverkauft. Der mit etwa 14,6 Millionen Tonnen größte Anteil ging zur weiteren Verarbeitung an die Stahlwerke. Rund 3,6 Millionen Tonnen der von modernen Recyclingmaschinen sortierten Metallabfälle wurde in Gießereien weiterverwertet. Vom Schrottaufkommen gingen im vergangenen Jahren nach den Angaben des Branchenverbands etwa 8,6 Millionen Tonnen in den Export. Andererseits importiert Deutschland aber auch Schrott. Die Menge belief sich im Jahr 2018 auf rund 4,3 Millionen Tonnen.
Moderne Recyclingmaschinen helfen bei der Verwertung von Problemschrott
Als Problemschrott werden Metallabfälle bezeichnet, die mit anderen Materialien vermischt sind. Sie machen bis zu 30 Prozent des gesamten Schrottaufkommens aus. Die ersten Ansätze zur Wiederverwertung des Problemschrotts gab es bereits in den 1970er Jahren. Inzwischen hat sich die Technik der dafür geeigneten Recyclingmaschinen deutlich weiterentwickelt. Heute wandert Problemschrott in große Shredder, die mit Sortiersystemen gekoppelt sind. Dazu gehören beispielsweise leistungsstarke Hammermühlen. Die anschließende Sortierung erfolgt zuerst über die sogenannte Windsichtung. Damit werden leichte nichtmetallische Materialen vom eigentlichen Schrott getrennt. Anschließend übernehmen Förderbänder mit Magneten die Sortierung der einzelnen Metallarten. Das hat zur Folge, dass auch ein Großteil des Problemschrotts im 21. Jahrhundert in die Wiederverwertung in Stahlwerken oder Gießereien gelangt.