Stahlschrott bleibt eine gefragte Ware
\\ 04.07.2018 - 12:39 Uhr in ""Inhaltsverzeichnis
Die Befürchtungen, dass die Preise für Stahlschrott nach den von Donald Trump verhängten Importzöllen auf Stahl in den USA massiv fallen könnten, sind zumindest bis Juli 2018 nicht eingetroffen. Die leichten Preisgefälle bei einigen Schrottarten lassen sich auf andere Ursachen zurückführen.
Im Sommer 2018 geht der Trend eher zu einem stabilen Preis beim Stahlschrott. Nach einem kurzen Einbruch im Frühjahr haben sich die Ankaufpreise schnell wieder erholt. Derzeit bewegt sich der Preis beim Lagerabverkauf knapp unter 250 Euro pro Tonne Stahlaltschrott. Homogener Eisen- und Stahlschrott nach dem Standard 80 : 20 wurde Ende Juni bei den meisten Kontrakten um die 350 Euro pro Tonne gehandelt.
Langzeittrends beim Stahlaltschrott zeigen nach oben
Ein Blick auf die Entwicklungen in den letzten beiden Jahren macht deutlich, dass alle Arten von Recyclingmaschinen zur Gewinnung von Stahlaltschrott auch weiterhin eine sehr lukrative Investition darstellen. Im Sommer und Herbst 2016 wurde die Tonne Altschrott aus Stahl beim Lagerabverkauf noch für weniger als 150 Euro in Rechnung gestellt. Seither zeigt die Preiskurve mit leichten Schwankungen kontinuierlich nach oben. Die Schwankungen sind ausschließlich saisonaler Natur. Kleine Einbrüche wurden bis dato sehr kurzfristig wieder ausgeglichen.
Auch die gute Konjunkturentwicklung trägt aktuell zur Stabilisierung der Stahlschrottpreise bei. Alte Maschinen werden häufig nicht planmäßig ausgesondert, weil die davon bereitgestellten Produktionskapazitäten wegen der hohen Nachfrage noch benötigt werden. In der Baubranche werden weniger Gebäude abgerissen, weil der Trend zu einer Umnutzung und einem Ausbau geht. Verursacher ist die galoppierende Knappheit von Wohnraum. Gleichzeitig trägt die Baubranche zum stabilen Aufkommen von Stahlneuschrott bei. Durch die intensivierte Bautätigkeit fallen viele Reste von Moniereisen und Stahlträgern an. Das verhindert derzeit eine starke Steigerung der Preise. Neuschrott ist immer stark gefragt, weil hier das Metall in der Regel nicht mit anderen Materialien behaftet ist. Das ermöglicht eine sehr effiziente und hochwertige Aufbereitung.
Warum ist Stahlschrott aktuell etwas preiswerter?
In Deutschland ist das Umwelt- und Klimabewusstsein bereits gut ausgeprägt. Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz sind inzwischen zu einem zugkräftigen Verkaufsargument geworden. Deshalb haben viele Unternehmen ihren Maschinenpark mit Recyclingmaschinen der verschiedensten Art aufgestockt. Die Palette reicht von Metallanalysegeräten über Kabelschredder bis hin zu mobilen Alligatorscheren und Schrottpressen.
Dadurch ist das verwertbare Schrottaufkommen in der Bundesrepublik Deutschland so hoch, dass Teile davon ins Ausland verkauft werden können. Die Hauptabnehmer sind die Türkei, Polen, Österreich sowie Tschechien. Dort bricht die Nachfrage im Sommer jedes Jahr etwas ein. Die deutschen Stahlwerke wollen keine Lagerbestände aufbauen, wodurch sich die verringerten Produktionskapazitäten während der Zeit der Sommerferien auf die Schrottpreise dämpfend auswirken.